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Wegen Corona: Arbeitsstart einmal anders

16.03.2021

Melika Sghiar und Gabriel Ganarin hatten einen aussergewöhnlichen Start in ihre Tätigkeit als Projektmanager*innen bei IdéeSport. Die Corona-Pandemie hat ihre Einarbeitung und das Kennenlernen der Mitarbeiter*innen stark beeinflusst. Im Interview erzählen sie, wie sie die ersten Wochen erlebt haben, warum sie das Homeoffice schätzen und wie die agile Arbeitsweise der Stiftung ihren Arbeitsalltag bereichert.

Ihr beide habt vor einigen Wochen als Projektmanager*innen bei IdéeSport angefangen. Wie gefällt euch der neue Job bis anhin? 

Gabriel: Bisher gefällt es mir sehr bei IdéeSport. Der Job ist anspruchsvoll, jedoch sehr abwechslungsreich. Ich schätze die hohe Eigenverantwortung und den regen Kontakt mit den verschiedenen Ansprechpersonen. 
Melika: Da stimme ich zu. Mir gefällt, wie sehr ich mich einbringen kann und dass ich meine Projekte von A bis Z begleite, nicht bloss gewisse Phasen oder Aufgabenbereiche. Zudem sind es sinnstiftende Projekte, die für die Kinder und Jugendlichen gerade in Zeiten wie diesen von Bedeutung sind – das stärkt die intrinsische Motivation. 

Wie habt ihr das Onboarding (Anm. d. Red.: «Onboarding» bezeichnet die Einarbeitung neuer Mitarbeiter*innen) von IdéeSport erlebt? Ist etwas besonders, speziell im Vergleich zu anderen Arbeitgeber*innen? 

Melika: Das Onboarding bei IDS finde ich ausgesprochen strukturiert. Man wird nicht nur in den eigenen Teilbereich, sondern auch in die übrigen Bereiche eingeführt. So erhält man ein Gesamtbild der Stiftung, was für die eigene Arbeit sehr nützlich ist. 
Gabriel: Dass wir schon vor dem Arbeitsantritt den Onboardingplan erhalten haben, war für mich sehr hilfreich, um mich auf das, was kommt, einzustellen. Durch das Gotti- bzw. Götti-System (Anm. d. Red.: jede*r neue Mitarbeiter*in hat eine fixe Ansprechperson, an die sie*er sich bei Fragen und Unklarheiten wenden kann) fühle ich mich gut aufgehoben. Es gibt jemanden, der sich immer Zeit für mich nimmt. 

Wie war es für euch, inmitten der Corona-Pandemie einen neuen Job zu starten, im Wissen, dass Homeoffice-Pflicht herrscht? Welche Bedenken hattet ihr und inwiefern haben sich diese bewahrheitet? Welche Vor- und Nachteile brachte für euch der grösstenteils virtuelle Arbeitsstart mit sich? 

Melika: Bei mir bestanden einige UnsicherheitenMeines Erachtens muss eine virtuelle Einarbeitung noch gründlicher und strukturierter sein als eine vor Ort. Wie bereits erwähnt, war dies bei IdéeSport gegeben. Ich finde es schade, dass sich das Kontakteknüpfen ausserhalb des eigenen Teams nicht natürlich ergibt. Man kann sich den Kaffeepausen anderer Teams anschliessen, doch der Austausch am Mittagstisch fehlt. Die Arbeit im Homeoffice schätze ich jedoch, da sie Flexibilität und Zeitersparnisse ermöglicht. 
Gabriel: Da die Pandemie nun schon eine Weile besteht, konnte ich mich gut auf den aussergewöhnlichen Einstieg einstellen und hatte wenig Bedenken. Aber klar, es ist sehr speziell, viele Mitarbeiter*inen nur durch die Kamera zu kennenDie zwischenmenschliche Ebene ist mir bei der Zusammenarbeit sehr wichtig, doch das ist durch die virtuellen Treffen nur ansatzweise erfüllbar. Die Check-in und Check-outs der Sitzungen (moderierende Person stellt allen Teilnehmer*innen dieselbe Frage oder alle machen gemeinsame eine kleine Übung/Aktivität) bieten da etwas Abhilfe, da dort jeweils auf einer persönlichen Ebene ein Austausch stattfindet. Zu den Vorteilen: Dass der Arbeitsweg im Homeoffice wegfälltsagt mir zu. Auch bin ich weniger abgelenkt und dadurch bei manchen Arbeiten viel effizienter. 

IdéeSport ist agil organisiert, das bedeutet unter anderem, dass es keine Vorgesetzte*n gibt. Wie beeinflusst das euren Einstieg und Arbeitsalltag? 

Gabriel: Von Anfang an übernimmt man viel Verantwortung und kann sich aktiv an praktisch allen internen Themen beteiligen. Jede Meinung ist gefragt. Aber ich denke, das würde nicht in allen Organisationen funktionieren. 
Melika: Für mich ist es eine enorme Bereicherung in meinem Arbeitsalltag. Ich fühle mich nicht nur an einzelne Personen gebunden, sondern an die ganze Stiftung. Die Atmosphäre ist locker und frei, ich fühle mich sehr wohl in dieser Organisationsstruktur. 

Ihr beide habt noch nicht alle Teamkolleg*innen persönlich kennengelernt. Wie wird sichergestellt, dass ihr dennoch auf einer persönlichen Ebene zusammenwachst? 

Melika: Ich habe mich mit einigen meiner Teamkolleg*innen zu einem Spaziergang getroffen, das schätzte ich sehr. Auch die fixen Kaffeepausen helfen, um die anderen kennenzulernen und sich über persönliche Dinge auszutauschen. 
Gabriel: Ich habe einige meiner Teammitglieder*innen im Büro getroffen, das war hilfreich. Ein Treffen mit dem gesamten Team ist hoffentlich bald möglich, wenn auch draussen. Nach den neuesten Lockerungen sehe ich die Möglichkeit einer gemeinsamen Joggingrunde. 

Worauf freut ihr euch am meisten, wenn ein normaler Arbeitsalltag in Olten wieder möglich ist? 

Melika: Ich freue mich einfach darauf, die Stimmung im Büro wahrzunehmen und zu sehen, wie dieser Alltag aussieht. 
Gabriel: Genau. Darauf, alles mitzuerleben und das persönliche Kennenlernen bei einem Feierabendhöck nachzuholen und die interne Dart-Rangliste aufzumischen (lacht). Das wird eigentlich ein Arbeitsstart 2.0. Auch freue ich mich darauf, die Büros in Lausanne und Bellinzona zu besuchen und eine Weile von dort aus zu arbeiten, das ist bei IdéeSport ja kein Problem. 

Angenommen die Homeoffice-Pflicht wird aufgehoben: Werdet ihr nach wie vor gewisse Tage im Homeoffice verbringen oder bevorzugt ihr die Arbeit im Büro? 

Gabriel: Ein Mix aus beidem ist für mich ideal. Gerade wenn man Kinder hat, ist die Arbeit im Homeoffice eine wunderbare Möglichkeit, um mehr Familienzeit zu haben. So werde ich auf jeden Fall weiterhin einige Tage im Homeoffice verbringen. 
Melika: Ich werde es auch so handhaben. Auch in meinen vorherigen Tätigkeiten habe ich teilweise zuhause gearbeitet und ich bin froh, dass das auch in diesem Job problemlos möglich ist. 

Habt ihr Tipps für Personen, die ebenfalls eine neue Tätigkeit – sei es Job, Studium, Lehrstelle – unter diesen Bedingungen starten? 

Melika: Es ist wichtig, über den eigenen Schatten zu springen und die eigene Schüchternheit zu überwinden. Frag, ob jemand Zeit hat für eine gemeinsame Pause und verbinde dich mit jenen, die gemeinsame Interessen haben. Alle sind in derselben Situation und freuen sich bestimmt über deine Kontaktaufnahme. 
Gabriel. Genau, die Eigeninitiative ist wichtig und wird von anderen geschätzt. Ausserdem hat jede*r Verständnis für Neulinge. Das ist ein Vorteil, den man ausnutzen sollte, um ohne grosse Zurückhaltung auf die Leute zuzugehen. 

Melika Sghiar

Alter: 30 

Wohnort: Zürich 

Hobbys: Wandern, Biken, Tanzen, Reisen und das kulturelle und gesellschaftliche Leben geniessen 😊  

Beruf: Projektmanagerin bei IdéeSport 

Die grösste Herausforderung, die Corona mit sich brachte: die Einschränkungen im sozialen Leben (Treffen mit Freunden und Familie)  

Glücksorte und Glücksmomente in dieser Zeit: Das Glück zu haben ein schönes Zuhause zu haben und die Möglichkeit zu haben, trotz dieser Situation mit meinem engsten Kreis (Familie / Partner / engste Freunde) Zeit zu verbringen  

Gabriel Ganarin

Alter: 30 

Wohnort: Aarau 

Hobbys: Fussball, Running und seit neuestem Roundnet 

Beruf: Projektmanager bei IdéeSport 

Die grösste Herausforderung, die Corona mit sich brachte: Die sozialen Einschränkungen aber auch die Ungewissheit über die Dauer dieser Pandemie 

Glücksorte und Glücksmomente in dieser Zeit: Das eigene Zuhause mit Garten, das war bzw. ist goldwert in dieser Zeit und die gelegentlichen Treffen mit der Familie im kleinen Rahmen. 

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