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Die agile Transformation von IdéeSport

04.06.2021

Die Stiftung IdéeSport hat sich im 2019 für eine agile Organisationsform entschieden und diese im 2020 umgesetzt. Seit Dezember 2020 arbeitet die Stiftung ohne Vorgesetzte, die Führungsaufgaben sind verteilt, die Mitarbeiter*innen organisieren sich in Kreisen und haben weit mehr Entscheidungskompetenzen als vorher

Warum agil?

Die heutige Welt ist schnellebig und wird immer komplexer. Mitarbeiter*innen wünschen sich Flexibilität, verbinden Freizeit mit Arbeit und streben nach Sinnhaftigkeit in ihrem täglichen Tun. Neue Ansätze und Zusammenarbeitsformen sind gefragt. Viele Organisationen beschäftigen sich mit den Fragen, «was» sie tun und «wie» sie es tun. Dabei rückt die Frage nach dem «wozu» immer wie mehr in den Vordergrund. Dieses «wozu», der «Sinn und Zweck», ist das zentrale Element in der Stiftungswelt. Dies bildet unserer Meinung nach die idealen Voraussetzungen für agile Arbeitsformen.

Wie wurden wir agil?

Im Mai 2019 haben sich alle Mitarbeiter*innen der Stiftung IdéeSport für eine agile Organisation mit geteilten Führungsaufgaben ausgesprochen. Das Transformationsprojekt wurde seither durch neun Mitarbeiter*innen geplant und umgesetzt. Die ehemalige Geschäftsleitung hatte dabei lediglich eine beratende Rolle und übergab die Verantwortung dem Projektteam. Dieses ist nach dem agilen Vorgehensprozess Scrum organisiert. Das heisst, das Projektteam hat eine klare Zielvorgabe, ist bei der Umsetzung jedoch frei. In kleinen kontinuierlichen Schritten wurden Erfahrungen gesammelt, Ideen erprobt und die Organisation gewinnbringend und ganzheitlich weiterentwickelt.

Wie funktioniert IdéeSport agil?

Die Stiftung IdéeSport verfügt über eine neue Organisationsstruktur – ein Kreismodell ohne Hierarchien. Im Kreismodell funktionieren die einzelnen Teams selbstorganisiert, entscheiden autonom und übernehmen so mehr Verantwortung. Sie haben eine direkte Wertschöpfung zur Zielgruppe und erbringen so einen hohen Mehrwert für die Organisation. Sie stehen in direktem Austausch mit Zielgruppe und Auftraggeber*innen und agieren in ihrem eigenen Ermessen. Die gemeinsame Strategie und Vision der Stiftung bilden dabei den Rahmen, an welchem sich die Teams bei ihren Entscheidungen orientieren. Weitere Meilensteine im Transformationsprozess waren das Aufheben der Regionalleitungen sowie der Geschäftsleitung und die Rekrutierung des neuen Geschäftsführers durch die Mitarbeiter*innen.

Von den neuen agilen Strukturen, Prozessen und Denk- und Handlungsmustern konnte die Stiftung IdéeSport bereits ganz konkret profitieren. Aufgrund des Covid-19-Lockdowns hat IdéeSport im Frühsommer 2020 innert weniger Wochen ein neues Bewegungsprojekt für Kinder konzipiert, so dass die Aktivitäten bereits in den Sommerferien schweizweit lanciert werden konnten. Die Mitarbeiter*innen nehmen die ihnen übertragene Verantwortung kompetent wahr und blühen dabei auf. Ein Mitglied des Projektteams Agilität beschreibt dies wie folgt: «Das beste Projekt entsteht, wenn das Team flexibel nach Stärken, Erfahrungen und Ressourcen zusammengestellt werden kann, Ideen von allen gehört werden und Entscheidungswege kurz sind. Mittels neuer Denkmuster kommt man schnell zum Ziel und alle sind mit Herzblut dabei, da es auch ‘ihr’ Projekt ist.» Auch die Corona-Taskforce und die Arbeitsgruppe Kindesschutz arbeiteten mit den agilen Methoden.

«Die agile Organisationsentwicklung nach kollegialer Führung bildet grossartige Ansätze für eine neue Zusammenarbeit, in der die Menschen im Zentrum stehen. Dies passt ausgezeichnet in die Welt der Non-Profit Organisationen. Beide stellen den Sinn und Zweck ins Zentrum.»

Marcel Reinhard, agiler Organisationsentwickler & Innovationscoach agil&mehr

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