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Zeitgemäss, zielgruppengerecht und variabel: unsere «CondAct»-App

28.05.2021

Um den Verhaltenskodex den Hallenteams zugänglich zu machen, hat IdéeSport in Zusammenarbeit mit zwei Fachpartnern die «CondAct»-App entwickelt. Im folgenden Interview erzählt Iris Zenegaglia von Triarc Labs und Simon Knoth von Somedia von den Vorzügen der App, der Herausforderung einer jungen Zielgruppe und davon, wie auch andere Organisationen von diesem Produkt profitieren können.

Bei der Entwicklung der App unterstützen Sie die Stiftung IdéeSport tatkräftig. Wie genau sieht Ihre Rolle dabei aus?

Iris Zenegaglia, Triarc Labs: Die Rolle von Triarc Labs ist hauptsächlich die des technischen Partners, die Hauptaufgabe liegt in der Programmierung der App. Ausserdem sind wir die Ansprechpersonen für neue Ideen und Anforderungen und prüfen deren technische Umsetzbarkeit. Zusätzlich macht Triarc auf die technischen Möglichkeiten aufmerksam und bringt Ideen ein, wie die App für die Benutzer*innen interaktiver und attraktiver gestaltet werden kann.

Simon Knoth, Somedia: In einem ersten Schritt haben wir ein Konzept erarbeitet, um das komplexe Wissen zielgruppengerecht vermitteln zu können. Danach ging es um die mediendidaktische Aufbereitung des Verhaltenskodex. Dazu gehörten unter anderem Schritte wie das Gestaltungskonzept, Screendesign, die Videoproduktion und das Schreiben der User-Stories.

Aus welchem Grund hat man sich für eine App entschieden – und damit gegen eine Alternative, wie bspw. ein Booklet oder ähnliches?

Simon Knoth: Bei der Evaluation des Zielmediums haben wir das Mediennutzungsverhalten der primären Zielgruppe analysiert. Dass diese sich eher durch eine App als durch ein analoges Medium angesprochen fühlt, liegt auf der Hand. Hinzu kommt die einfache und flächendeckende Verbreitung des Wissens. Und letztlich freut sich auch das Klima über ein paar Bäume mehr, die nicht gefällt werden.

Iris Zenegaglia: Eine App ist zeitgemäss und entspricht den Bedürfnissen der jungen Zielgruppe. Zudem ist sie interaktiv und durch die Bilder und Videos weitaus attraktiver als ein Booklet. Der Vorteil einer App ist, dass sie portabel, wiederverwendbar und jederzeit erweiterbar ist.

Welche waren die grössten Hürden im Entwicklungsprozess?

Simon Knoth: Einen Weg zu finden, die jugendlichen Coachs mit den Regeln in ihrem Handeln nicht zu verunsichern. Würde das Gefühl geweckt, dass man sich lieber nicht in die Rolle eines Coachs begibt, weil man sich schnell «die Finger verbrennt», hätte die App ihre Wirkung verfehlt. Ebenfalls komplex ist die Materie an sich. Man bewegt sich oft in einem Graubereich mit mehreren richtigen Lösungen. Die richtige Sprache zu finden, war herausfordernd und zugleich sehr spannend.

Iris Zenegaglia: Aus technischer Sicht gab es keine wirklichen Hürden. Machbar ist alles, es ist mehr eine Frage des Budgets, welches selbstverständlich begrenzt ist. Wie bei jedem Projekt, muss der Zeitplan und die Kommunikation mit allen Partnern abgestimmt sein, was im Entwicklungsprozess immer wieder eine Herausforderung ist.

Welche Erfolgsfaktoren müssen für das Gelingen der App berücksichtigt werden?

Iris Zenegaglia: Ein*e engagierte*r Kund*in, eine kompetente Projektleitung, ein starkes Entwicklungsteam, kreative Ideen, ein qualitativ hochwertiges Endprodukt, gute Zusammenarbeit und konstruktive Kommunikation: Das sind für mich die entscheidenden Punkte.

Simon Knoth: Aus meiner Sicht ist es die Zielgruppe. Egal wie gut formuliert die Texte, wie aufwendig produziert die Videos und wie technisch-ausgeklügelt die App: Wenn das Ganze nicht in die Lebenswelt der Jugendlichen passt und sie dort abholt, wo sie gerade sind, wird kein Impact erzielt.

Die App wird ja voraussichtlich im Frühjahr 2022 fertig sein. Ist damit die Arbeit beendet oder muss sie weiterhin gepflegt werden? Sind die Inhalte variabel?

Simon Knoth: Im Frühjahr 2022 wird die App mit Sicherheit auf einem guten Stand sein und Wissen zum Verhaltenskodex auf attraktive Art und Weise vermitteln können. Aber die digitale Welt ist schnelllebig und die Nachhaltigkeit im Kindsschutz muss gewährleistet sein. Somit ist es aus unserer Sicht essenziell, die App auf dem Laufenden zu halten und sich jedes Jahr aufs Neue die Frage zu stellen, ob die Art und Weise der Wissensvermittlung noch zeitgemäss ist.

Iris Zenegaglia: Wartungsarbeiten an der App werden weitergehen – die App soll ja technisch einwandfrei funktionieren. Und ja, die Inhalte können bei Bedarf ergänzt oder verändert werden.

Inwiefern profitieren andere Organisationen von dieser App?

Iris Zenegaglia: Die Grundidee und Basis-Funktionalitäten der App können mit geringem Aufwand von anderen Organisationen übernommen werden. Der Vorteil der App ist, dass sie inhaltlich an variierende Bedürfnisse angepasst werden kann.

Simon Knoth: Bei vielen Informationen handelt es sich um generisches Wissen im Bereich des Kindesschutz, das auch für andere Organisationen relevant ist. Somit kann die App mit Sicherheit auch in anderen Kontexten eingesetzt werden.

Was hat Ihnen am meisten Freude bereitet bzw. ist Ihr persönliches Highlight?

Simon Knoth: Da kommen mir spontan zwei Dinge in den Sinn: Zum einen hatten wir im Projekt ausschliesslich mit tollen Menschen zu tun! Vielen Dank, liebe IdéeSportler*innen, dass ihr uns das ermöglicht habt. Zum anderen war auch das Videoshooting mit den Kindern und Jugendlichen in Kreuzlingen ein unglaublich schönes Erlebnis.

Iris Zenegaglia: Die auf Papier kreierten Ideen zum Leben zu erwecken und ein Produkt zu erschaffen, welches zum Download zur Verfügung steht und bespielt werden kann. Ein weiteres Highlight war das sehr positive Feedback nach der ersten User-Testphase. Aus technischer Sicht gab es wenig Fehlermeldungen und auch inhaltlich waren die meisten Rückmeldungen positiv. Das hat uns sehr gefreut! Betonen möchten auch wir die super Zusammenarbeit mit IdéeSport. Das Pünktchen auf dem i ist, dass es sich um ein soziales Projekt handelt, dessen Nutzen wir sehr gerne aktiv unterstützen.

Iris Zenegaglia von Triarc Labs
Simon Knoth von Somedia

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