IdéeSport

Medien­mitteilung

04.06.2020

IdéeSport und Agilität: Eine Stiftung geht neue Wege

Die Stiftung IdéeSport hat sich für einen neuen Weg und neue Arbeitsformen entschieden. In Zukunft wird die Stiftung ohne Hierarchien auskommen, sich in Kreisen organisieren, ihren Mitarbeitenden mehr Verantwortung übertragen und auf eine Zusammenarbeitsform basierend auf Vertrauen mit viel Spass setzen. Die Organisation verspricht sich damit, schneller auf Umweltveränderungen und Bedürfnisse der Gesellschaft reagieren zu können und hat bereits bewiesen, dass es funktioniert.

Organisationen stehen vor der Herausforderung, dass sich die Anforderungen und ihre externen Einflussgrössen immer wie schnelllebiger, komplexer und mehrdeutiger präsentieren. Zudem verlangen Mitarbeitende nach Flexibilität in ihrer Arbeit, verbinden Freizeit mit Arbeit und streben nach Sinnhaftigkeit in ihrem täglichen Tun. Neue Ansätze und Zusammenarbeitsformen sind daher gefragt. Immer wie mehr Organisationen und Unternehmen beschäftigen sich mit den drei Fragen «was» sie tun, «wie» sie es tun, aber auch «wieso» sie es tun. «Dieses ‘Wieso’ ist ein zentrales Element, das sich in der Stiftungswelt sehr stark und ausgeprägt finden lässt, denn eine gemeinnützige NPO erfüllt wichtige und sozial-karitative Aufgaben und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Funktionieren des gesellschaftlichen Ganzen», so Sandro Antonello, Leiter HR- & Organisationsentwicklung von IdéeSport und erklärt weiter: «Das ‘Wieso’ bietet unserer Meinung nach einen idealen Nährboden für die Umsetzung einer agilen Arbeitsform.»

Eine Herausforderung, aber auch eine Bereicherung
Im Mai 2019 haben sich die Mitarbeitenden der Stiftung IdéeSport für eine agile Organisation ausgesprochen. IdéeSport erhofft sich damit flexibler und schneller auf Veränderungen reagieren zu können, mehr Raum für Innovation zu schaffen und die Arbeit der Mitarbeitenden zu bereichern. IdéeSport ist eine der ersten Non-Profit-Organisationen in der Schweiz, welche den Weg zur Selbstorganisation wagt. Ganz im Sinne der Agilität möchte sie die dadurch gewonnenen Erkenntnisse transparent darlegen und für andere Organisationen verfügbar machen.

Mitarbeitende übernehmen Verantwortung
Das ganze Transformationsprojekt wird durch zehn Mitarbeitende geführt. Die heutige Geschäftsleitung nimmt dabei nur eine beratende Rolle ein und übergibt die Verantwortung dem Projektteam. Organisiert nach Scrum, erarbeitet das Projektteam iterativ Arbeitspakete und führt die Mitarbeitenden schrittweise zu einer agilen Organisation hin. In kleinen kontinuierlichen Schritten werden Erfahrungen gesammelt, um die Organisation fortlaufend weiter zu entwickeln. Das Projektteam orientiert sich an Prinzipien der kollegialen Führung und entscheidet eigenständig, wie IdéeSport in Zukunft zusammenarbeiten und aufgestellt sein soll.

Erste Meilensteine bereits erreicht
Wichtige Resultate sind bereits sichtbar. So wurde die neue Organisationsstruktur – ein Kreismodell – erarbeitet. Anders als bei starren und hierarchischen Linienstrukturen, funktionieren im Kreismodell die einzelnen Teams selbstorganisiert und übernehmen so mehr Verantwortung. Ein weiterer grosser Schritt war der Wegfall der Regionalleitungen sowie anderen Führungsrollen wie auch die Rekrutierung des neuen Geschäftsführers durch die Mitarbeitenden. In den kommenden Monaten beschäftigt sich das Projektteam vor allem mit Kulturentwicklung, dem Aufbau einzelner Organisationseinheiten, Prozessen und Austauschgefässen. Ein bedeutender Schritt findet Ende 2020 mit der Auflösung der Geschäftsleitung statt.

Agilität heisst nicht Führungslosigkeit oder Anarchie
Ein wichtiger Meilenstein im Transformationsprozess war die Ablösung der Führung im klassischen Sinne durch Prinzipien der kollegialen Führung. So werden die Leitungsaufgaben der Stiftung nicht mehr von einzelnen Personen wahrgenommen, sondern auf viele Mitarbeitende verteilt. Während diese dadurch mehr Verantwortung und Kompetenzen erhalten, verändert sich die Rolle der Geschäftsleitung und des Geschäftsführers stark. Diese übernehmen keine Führungs-, sondern vermehrt Coaching- und Dienstleistungsfunktionen. Agilität bedeutet jedoch nicht nur kollegiale Führung, sondern auch agile Strukturen, Prozesse sowie eine Veränderung der Organisationskultur. Agile Organisationen sind demzufolge weder führungslos noch basis-demokratisch. Selbstorganisation bedeutet auch nicht Selbstüberlassung. Es gibt klare Regeln, Prozesse, Rollen und Austauschgefässe, damit keine Unsicherheiten entstehen. Die Strukturen und Prozesse werden ständig reflektiert und im Sinne einer lernenden Organisation weiterentwickelt. Dafür müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, wie zum Beispiel die Delegationsmatrix, in der festgehalten wird, wer wo wie entscheiden darf.

Schnell auf Bedürfnisse in der Gesellschaft reagieren
Die kürzlich eingeführten agilen Strukturen, Prozesse und neuen Denkmuster kamen der Stiftung IdéeSport bereits entgegen. Aufgrund des Covid-19-Lockdowns hat IdéeSport innert wenigen Wochen ein neues Bewegungsprojekt für Kinder konzipiert, Partner gewonnen und Standorte ausfindig gemacht, so dass die Aktivitäten bereits in den Sommerferien schweizweit lanciert werden können. Die neue Arbeitsweise hat bereits aufgezeigt, dass IdéeSport schnell auf Umweltveränderungen reagieren und auf dringende gesellschaftliche Anliegen eingehen kann. Die Mitarbeitenden nahmen die ihnen übertragene Verantwortung kompetent wahr und blühen dabei auf. Lena Kopp, Mitglied des Projektteams Agilität, beschreibt dies wie folgt: «Das beste Projekt entsteht, wenn das Team flexibel nach Stärken, Erfahrungen und Ressourcen zusammengestellt werden kann, Ideen von allen gehört werden und Entscheidungswege kurz sind. Mittels neuer Denkmuster und Tools kommt man schnell zum Ziel und alle sind mit Herzblut dabei, da es auch ‘ihr’ Projekt ist.»

Per Ende 2021 soll die Transformation zur agilen Organisation abgeschlossen sein. Das Projekt ist damit aber nur bedingt zu Ende. Im Sinne einer lernenden Organisation wird sich eine Gruppe aus Mitarbeitenden laufend mit neuen Themen der Agilität und deren Umsetzung auseinandersetzen.

Für weitere Informationen:
Sandro Antonello, Leiter HR- & Organisationsentwicklung, Stiftung IdéeSport
Tel. 079 633 22 73, sandro.antonello@ideesport.ch

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